Gerstreit Martin und der Berggasthof Gerstreit
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Der Gestreit Martin war eine Institution
der echten bayrischen Volksmusik. Sein Name war untrennbar verbunden mit den Wegbegleitern der musikalischen Volkskultur, wie Chiem Pauli, dem Liedsammler des Oberlandes, Annette Thoma, Wastl Fanderl oder Tobias Reiser aus dem Salzburgischen. Wie diesem galt seine große Leidenschaft der Förderung des chromatischen Hackbretts, das nach Kinderübungen auf der Gitarre und Ziach „sein Instrument wurde. Für eine traurige Unterbrechung der musikalischen Entwicklung sorgte der Krieg. Martin Schwab wurde mit 17 ½ Jahren eingezogen und 1944 in der Normandie verwundet.
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Zurück zu Hause tat er sich mit Franz Schwab,
Georg Eder und Hans Lochner zusammen und singend und spielend bestritten sie 1947 ihre erste Rundfunkaufnahme. Das hörte der Chiem Pauli und lehrte sie den Unterschied zwischen Volksmusik und volkstümlicher Musik.
„Spuit sauber Buam“
Was jetzt folgte war eine musikalische Entwicklung ohne Gleichen. Die legendären Pfingstreffen in Aschau mit Muskanten aus der Schweiz, Österreich und Bayern, 1949 die Uraufführung der Bauernmesse von Anette Thoma. Martin Schwab verbesserte die Spieltechnik des Hackbretts, in dem er feine Wolle um die hölzernen Schlegel wickelte. Wieder ist es der Kiem Pauli, der Weg weisend wirkte. Auf dem Sterbebett gab er dem jungen Martin Schwab auf, sich selbst Musi-Stückeln einfallen zu lassen. Bis heute sind das um die 170 Stücke, alles nach Gehör und Noten. -
Die Besetzung wechselte mit Hedi Schuster (Hackbrett),
Herbert Lagler (Zither) Martin Schwab (Gitarre). Zwischen 1959 und 1972 hatten die Schönauer Musikanten ca. 1300 Auftritte in ganz Deutschland, Frankreich, Österreich und auch in dem damaligen Jugoslawien. Ab 1959 spielte der Häusler Hias mit seiner Diatonischen Ziach mit. Und so entstand die „Gerstreit Musi.
Die Schönauer Musikanten und die Gerstreit Musi sind auch noch heute für viele Musikanten ein großes nachahmend wertes Vorbild.
Die Röpfl Marianne hat einmal im Salzburger Rundfunk gesprochen und hat damals gesagt. Was, die Schönauer Musikanten begleiten uns, da kann nichts mehr passieren. Durch Ihre einzigartige perfekte Begleitung waren die Gestreit-Musi und Schönauer Musikanten bei den Sängergruppen durchaus sehr beliebt.
Unvergesslich auch das „Einspielen“ in dem Bayrischen Rundfunk mit den Gebrüdern Mayr mit der Maultrommel, Gitarre und Baßgeige. (Fritz und Xaver Mayr, Martin Schwab und Herbert Lagler)
Hier wurde einige Stücke auf Band genommen, die in Ihrer Spielweise und Begleitung etwas besonders sind und bleiben.
Zu erwähnen sind auch die beiden Karfreitagsstücke der Schönauer Musikanten die im Bayrischen Rundfunk als besondere Tondokumente gespeichert sind.
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Schönauer Musikanten u. Röpfl Dreigesang
Es ist auch die persönliche außergewöhnliche mentale Energieleistung zu erwähnen, mit der Martin Schwab als schwerverwundeter Kriegsheimkehrer sich in dem Bereich der Volksmusik und in dem Erbauen des Berggasthof Gerstreit eingesetzt hat.
Martin Schwab hinterlässt 5 Söhne